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Unter 'Sondentabelle' sind die bisherigen Mars-Raumflugkörper der UdSSR und der USA tabellarisch zusammengestellt. Als erste Sonde überhaupt war Mariner 4 als erste Instrumentensonde bis in die Nähe des Mars vorgedrungen: am 15. Juli 1965 um 00:18:33 Uhr Greenwich-Zeit machte die Sonde die erste Nahaufnahme des Mars aus 16895 km Entfernung. Während des darauffolgenden Vorbeiflugs wurden 20 weitere Aufnahmen gewonnen.
Zu den überraschendensten Ereignissen der Mariner 4-Mission zählte die Entdeckung einer Krateroberfläche. Bis zu diesem Zeitpunkt war ausgegangen worden von einer erdähnlichen Oberfläche ohne große Krater. Auf diesen ersten Bildern konnten dagegen mehrere hundert Krater gezählt werden. Mariner 4 ermittelte außerdem, daß der Mars kein oder nur ein schwaches Magnetfeld besitzt und daß der Oberflächendruck nicht wie bisher angenommen 10%, sondern eher nur 1% des atmosphärischen Druckes am Erdboden beträgt. Darüberhinaus wiesen alle Hinweise auf eine Kohlendioxidatmosphäre hin. Damit waren die Anhänger der Mars-Pflanzenhypothese widerlegt.
Mariner 6 und Mariner 7 zogen im Abstand von 5 Tagen in einer Höhe von 3220 km über die Marsoberfläche dahin, obwohl zwischen den Starttagen mehr als ein Monat lag. Sie bestätigten im wesentlichen die von Mariner 4 gemachten Beobachtungen, zeigten jedoch auch, daß viele Krater stark erodiert und damit keineswegs mondähnlich waren. Photographien über der Südpolkappe ließen eine dünne Schneeschicht erkennen. Nach den Ergebnissen des Radiometers mußte es sich um Kohlendioxid ('Trockeneis') handeln, außerdem wurden Spuren von Wasserdampf gefunden. Kompakte, den irdischen Wolken ähnliche Gebilde, wurden dagegen nicht gefunden.
Nach Beendigung des Mariner 6/7-Programmes stand fest, daß der Mars nicht mehr länger mit dem Mond verglichen werden kann, da er zuviel eigene Züge trägt. Diese beweisen, daß der Planet früher geologisch aktiv war und eine eigene Evolutionsgeschichte besitzt.
Die UdSSR hatte mit Mars 2 und Mars 3 jeweils eine Kombination von Satellitenteil und Landeraumschiff auf den Weg geschickt, um die erste weiche Marslandung durchzuführen. Mars 2 war am 27. November 1971 am Ziel, doch der Lander schlug 500 km südlich des Hellas-Gebietes hart auf. Die Landung von Mars 3 am Rande des Mare Sirenum dagegen gelang, obwohl zu dieser Zeit dort ein ungewöhnlich heftiger Staubsturm wütete. Mars 3 war somit das erste von Menschenhand gebaute Raumschiff, das weich auf dem Mars gelandet ist, und zwar am 2. Dezember 1971 - 5 Jahre vor den viel berühmteren Viking Landern !! Vier Minuten nach dem Aufsetzen brach während der Aufnahme des ersten Bildes der Kontakt leider ab und weitere Informationen konnten nicht mehr übertragen werden. Die Orbiter von Mars 2 und Mars 3 führten 8 Monate lang Untersuchungen der Marsoberfläche durch. Mit ihnen konnte die genaue Zusammensetzung der Atmosphäre bestimmt werden (95 % Kohlendioxid, Spuren von Sauerstoff und Wasserstoff, etwa 100000 mal weniger Wasserdampf als in der Erdatmosphäre), sowie die Oberflächentemperatur auf +13 bis -110 Grad Celsius ermittelt werden.
Mariner 9 brachte Anfang 1972 den Durchbruch zur modernen Marsforschung. Die Sonde lieferte über 1500 qualtitativ hochwertige Bilder aus einer Höhe von nur 1650 km. Diese zeigten einen völlig 'neuen' Planeten: gewaltige Vulkankegel der Tharsis Vulkane mit Olympus Mons, dem größten Vulkan des Sonnensystems von 27 km Höhe und 800 km Durchmesser, den gewaltigen Valles Marineris Grabenbruch mit etwa 4000 km Länge, bis zu 6.5 km Tiefe und 121 km Breite, gegen den der größte Grabenbruch der Erde, der Grand Canyon, nurmehr unscheinbar wirkt. Außerdem wurde der umfangreiche Einfluß von Wind- und Wassdererosion durch Mariner 9 dokumentiert. Mit den Daten dieser Sonde konnte ein Marsglobus angefertigt werden, und seine Aufnahmen dienten zur Vorauswahl der späteren Landeplätze der Viking-Raumschiffe.
Den russischen Sonden Mars 4 bis Mars 7 war 1973 weniger Erfolg beschieden. Zwei waren für eine weiche Landung vorgesehen, 2 Orbiter sollten den Mars vermessen. Mars 4 flog zunächst erfolgreich am 10. Februar 1974 in etwa 2200 km Entfernung am Mars vorbei. Leider mißglückte dann zwei Tage später das Einschwenkmanöver, was nur zu einer stark elliptischen Umlaufbahn zwischen 1760 und 32500 km führte. Mars 5 photographierte die Oberfläche im Rahmen seiner Missionsdaten erfolgreich. Mars 7 erreichte als dritter der vier Raumflugkörper am 09. März 1974 sein Ziel, sein Lander flog allerdings in rund 1300 km Entfernung am Planeten vorbei. Mars 6 hatte seinen Lander erfolgreich abgetrennt und das Eintauchmanöver in die Marsatmosphäre, die aerodynamische Bremsverzögerung und der Auswurf des Bremsfallschirms funktionierten planmäßig. Praktisch mit dem Aufsetzen bei 24 Grad s.Br./25 Grad w.L. brach aber plötzlich der Funkkontakt ab, sodaß von der Oberfläche keinerlei Informationen und Bilder vorliegen. Man vermutet, daß die Sonde entweder stark schräg aufsetzte oder ganz umkippte.
Letzte Änderung: 08.03.2008