Am 9. Juli 2008 war ein Missionsziel von Phoenix erreicht: Aufnahme eines vollständigen 360°-Panoramas der Landestelle, des "Peter Pan"-Panoramas:
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Abb. 1: Anfang Juli 2008 war das "Peter Pan" - Panorama vollständig. (credits: James Canvin) |
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Abb. 2: Entsprechende Polarkoordinatendarstellung des "Peter Pan"-Panoramas. (credits: James Canvin) |
Phoenix kämpfte weiter mit seiner Technik. Das TEGA zur pyrolytischen Analyse der Bodenproben machte weiter Probleme. Durch das tagelange Schütteln des Einfüllsiebes beim Einbringen der ersten Bodenprobe in Ofen 4 gab es offenbar einen Kurzschluß in der elektrischen Verkabelung dieses Ofens. Die anderen Analyseöfen waren allerdings nicht betroffen, jedoch konnten weitere Kontaktprobleme nicht ausgeschlossen werden. Daher beschloß man, bevor es möglicherweise zu einem Totalausfall dieses Instrumentes kommen konnte, mit der nächsten Probe auf jeden Fall eishaltiges Material in den TEGA Ofen 8 auf der anderen Seite des TEGA einzubringen. Dafür mußte die Einbringprozedur allerdings geübt werden, denn die durch Aufkratzen des Untergrundes gewonnene Probe mußte möglichst schnell in das Analyseninstrument eingebracht werden, um ein Verdunsten des Wassers und damit eine Gefriertrockung der Probe wie beim ersten Mal zu vermeiden. Die Probe sollte aus dem Grabungsbereich "Wonderland" entnommen werden und mittels der "Sprinkle"-Methode feinpulverisiert in den TEGA eingestreut werden, um ein erneutes Verklumpen des Materials zu vermeiden. Der gesamte Einbringungsablauf wurde tagelang geprobt und war bis Sol 46, dem 11. Juli 2008, immer noch nicht abgeschlossen.
Hier der Bereich "Wonderland" an Sol 44:
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Abb. 3: Das Grabungsfeld "Wonderland" Anfang Juli 2008 |
Man hatte mit dem an der Rückseite der Schaufel angebrachten "Eiskratzer" versucht, den Boden weiter aufzugraben, war aber wegen des überaus harten Eises direkt unter der dünnen Bodendecke nicht weit gekommen. Hier eine Animation des Versuches:
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Abb. 4: Animation des Grabungsversuchs mit dem "Eiskratzer" des Instrumentenarmes an Sol 42 |
Abb. 5: vergrößerte Ansicht |
Hier noch einmal das Ganze in 3D:
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Abb. 6: Das Grabungsfeld "Wonderland" am 8. Juli 2008 in 3D. Unter der 5-6 cm dicken pudrigen Deckschicht liegt blankes Eis ! |
Am 10. Juli setzte Phoenix zum ersten Mal seinen am Instrumentenarm angebrachten Leitfähigkeitsmesser (TECP) für Bodenproben ein. Dieses Instrument gleicht einem kleinen Kamm am Ende der stiftähnlichen Meßelektronik, der mit den Zinken voran in das zu analysierende Material gesteckt wird und dann den zwischen den Zinken fließenden Strom mißt. Das nächsten Bilder zeigen das Instrument am Probenarm und ein kleines Filmchen des ersten Einsatzes:
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Abb. 7a: Der Phoenix Leitfähigkeitsmesser TECP. Man sieht auf diesem Bild ebenfalls recht schön die hinter der Schaufel am Instrumentenarm angebrachte Raspel zum Aufrauhen des Bodens. |
Abb. 7b: Der Phoenix Leitfähigkeitsmesser TECP in Aktion |
Phoenix machte ebenfalls Untersuchungen an der Atmosphäre während der "Nacht". Am Standort des Landers war Mitte Juli 2008 Mittsommer, d.h. am 26. Juni 2008 hatte die Sonne ihren höchsten nördlichen Stand erreicht und nördlich des nördlichen Polarkreises ging wie auf der Erde die Sonne nicht unter. Die folgenden Bilder zeigen diese Verhältnisse an Mitternacht zwischen Sol 46 und Sol 47, der Nacht vom 11. auf den 12. Juli 2008 aufgenommen in Richtung Norden:
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Abb. 8: Mitternacht am Morgen des 12. Juli 2008 am Standort von Phoenix. Die Sonne geht während des Nordsommers zu dieser Zeit nicht unter, es herrscht Mittsommer. |
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Änderung: 13.07.2008