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Die HIRISE-Hochauflösungskamera an Bord von MRO ist eines der leistungsfähigsten Teleskope, das je den Erdorbit verlassen hat. Neben der Kartierung der Marsoberfläche in nie gekannter Detailtreue kann die Kamera auch andere interessante Beobachtungen machen. So wurde am 11. Januar 2007 aus der Marsumlaufbahn heraus der Planet Jupiter fotografiert:
Ein Dünenfeld im Innern des Proctor-Kraters in der südlichen Hemisphäre des Mars zeigt die ausserordentliche Vielfältigkeit der geologischen Formationen auf dem Mars. Zur Aufnahmezeit herrschte Winter. Die Wissenschaftler vermuten, dass die helleren Bereiche entweder aus Kohlendioxid- oder Wassereis bestehen.
Im Dezember 2006 machte sich bei der Hochauflösungskamera an Bord des Orbiters, dem Paradestück der Instrumentenausstattung des Raumschiffes, zum ersten Mal ein signifikanter Anstieg des Rauschens der Pixel in einem von 14 Kamera-Detektorpaaren bemerkbar. Ein anderes Detektorpaar, das schon kurz nach dem Start von der Erde Probleme machte, fiel nahezu vollkommen aus. Im Januar 2007 tauchten bei 5 weiteren Detektorpaaren ebenfalls erste Degradationserscheinungen auf. Anwärmen der Kamera vor den Aufnahmen verkleinerte den Effekt. Das Problem war - Stand Mitte Februar 2007 - insgesamt nur sehr klein, aber die Ursache des Problems konnte bis dahin nicht exakt ermittelt werden.
Ein anderes Instrument, der "Mars Climate Sounder", der für Temperaturmessungen der Oberfläche und in der Atmosphäre während der 13 Orbits pro Tag zuständig ist, begann ebenfalls im Dezember 2006 Probleme zu machen. Das Sichtfeld des Instruments geriet durch unerwünschte Schrittauslassungen während des Scans verschiedentlich ausser Position. Ein Refresh der Scantabellen durch erneutes Heraufladen behob das Problem, das sich allerdings im Januar 2007 erneut zeigte und dabei zunahm. Das Instrument musste sogar zeitweise ausser Betrieb genommen werden. Die Fehleranalyse dauert noch an.
Am 14. Februar 2007 fotografierte der Orbiter den wahrscheinlichen Absturzort des ESA-Landers Beagle, der nach dem Ausklinken vom Trägerraumschiff Mars Express am 25. Dezember 2003 bei der Landung in der Nähe des Mars Südpols verloren ging. Die ESA versuchte über mehrere Monate hinweg, die Absturzursache aufzuklären. Hier ist eine eigene Seite dazu.
Am 17. Februar 2007 wurden neue Ergebnisse von MRO bei der Suche nach Spuren von Wasser auf dem Mars veröffentlicht (die Originalveröffentlichung ist hier). Es handelt sich um einen Ausschnitt der Candor Chasma Region des Mars im Valles Marineris Talsystem und zeigt die Überreste eines vor Jahrmillionen von Wasser durchflossenen Röhre ("joint"), die sich und die nächste Umgebung durch die in der durchfliessenden Flüssigkeit gelösten Salze gehärtet hat. Nach Verschwinden des Wassers begann die Verwitterung und das weichere Umgebungsmaterial wurde zuerst abgetragen, die härtere Röhre blieb übrig und kann heute als erhabener Berggrat beobachtet werden, genau wie in gleichen geologischen Formationen auf der Erde. Es wurden mittlerweile viele solcher Gebiete auf dem Mars entdeckt, das hier gezeigte ist jedoch mit eines der eindrucksvollsten:
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Änderung: 17.02.2007
Phantastische Fremdheit auf einem anderen Planeten:
Im Zwielicht des südlichen Winters sehen die Dünen im Innern des Proctor-Kraters wie geronnenes Metall aus.
Absturzort (??) des ESA-Landers Beagle in einem kleinen Krater nahe des Mars Südpols. Das Bild zeigt keinerlei Spuren des Raumschiffes. Die genauen Details der Suche nach Beagle und der Ermittlung der Absturzursache können hier oder auch hier nachgelesen werden. Etwas vergrößert und in schwarzweiss sieht der kleine Krater und seine Umgebung so aus:
Es ist keinerlei Raumschiff zu erkennen. Besonders die Fallschirme und die weissen Luftsäcke, die den Aufprall mildern sollten, müssten im Falle eines Absturzes an dieser Stelle sichtbar sein.